»Zur aktiven Strukturpolitik gehört eine attraktive Kulturpolitik". Mit diesen Worten beschrieb Landrat Joachim Weiler einen zentralen Grundsatz der Kulturtage des Kreises Ahrweiler, deren fünfte Auflage im April und Mai 1991 über die Bühnen und durch die Hallen aller Städte und Verbandsgemeinden ging und in derTiefgarage der Kreisverwaltung Ahrweiler endete.
Eine noch nie dagewesene Programmvielfalt mitfast80 Einzelveranstaltungen boten Organisatoren, Profi- und Hobbykünstler. »Wenn man bedenkt, daß das Festival als eine heute bescheiden anmutende Kulturwoche im Herbst 1982 ins Leben gerufen wurde, dann können wir heute zufrieden auf das Geleistete schauen.« Weilers Stolz fand auch darin seine Berechtigung, daß es ihm gelungen war, mit Lore Wagner, der Gattin des damaligen rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten, eine hochkarätige und an Kultur in höchstem Maße interessierte Schirmherrin für den AW-Kulturreigen zu gewinnen. Über 20 000 Menschen besuchten die einzelnen Ereignisse an 50 verschiedenen Orten des Kreisgebietes.
Die feine Mixtur aus heimischen Kulturschaffenden und professionellen Darstellern machte erneut den speziellen Reiz der Kulturtage aus.
Als Schirmherrin eröffnete Lore Wagner, Gattin des damaligen rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Dr. Carl-Ludwig Wagner (v.r.n.l.) die 5. Kulturtage des Kreises Ahrweiler in Remagen. Landrat Joachim Weiler und Gattin Claudia begrüßten das Mainzer Ehepaar.
Die Ausstellung mit Werken des Malers Wilhelm Holzhausen zählte zu den Höhepunkten des Ahrweiler Kulturreigens
Stand beispielsweise bei der Aufführung von Händeis »Messias« in der Rosenkranzkirche Bad Neuenahr das Orchester der Kölner Kammermusiker im Programm, so zog sich der rote Faden der Ahrweiler Kulturtage schnurgerade durch die meisten anderen Veranstaltungen:
Heimische Kulturträger und Kunstschaffende nämlich sollten sich präsentieren, sollten helfen, eine Plattform für die Kultur im ländlichen Raum zu schaffen.
Ein Schwerpunkt richtete sich an Jugendliche, mit Filmnächten, kreativen Wochenenden und Begegnungsnachmittagen mit modemer Kunst.
Der Kultur-Expreß fuhr rund vier Wochen durch den Kreis, machte halt bei Klavier- und Liederabenden, Chorkonzerten, Video-Workshops, einer Talk-Show, einem Mundartwettbewerb, Autorenlesungen, Filmfestivals, einem Tanzabend, Schauspielen und Ausstellungen, um schließlich in die Tiefgarage der Kreisverwaltung einzufahren. "Styx" präsentierte sich dort, ein nach dem aus der griechischen Mythologie stammenden Unterweltfluß benanntes Multi-Media-Ereignis. Neun junge Leute hatten das Abschluß-Spektakel auf die Beine gestellt.
In Maria Laach stand ein Chor-Konzert mit Werken von Mozart und Dvorák im Programm