Lange Gesichter statt herzhaftem Lachen: Die Karnevalssession 1990/91 fiel größtenteils ins Wasser. Der Krieg am Golf bremste den Humor auch der Jecken an Rhein, Ahr und in der Eifel. Ob Prunksitzung, Kinderkarneval, närrische Seniorenfeiern oder Möhnenfeten: Offizielle Narrenfeste wurden abgesagt - lediglich im kleinen und privaten Rahmen mögen die Sektkorken geknallt haben. Die Zapfhähne der Wirte hingegen blieben meist geschlossen. Pech für Gastronomen und Jecken: Sie mußten kräftige Finanzverluste hinnehmen. »Karnevalswirte« nannten hierzu Zahlen zwischen 10000 und 40000 Mark. Ihre in dieser Session ungeschminkten Gesichter kosteten die Vereine selbst hingegen finanziell oft nur ein blaues Auge. So verzichteten beispielsweise fast alle Musikkapellen, die monatelang vorbestellt waren, auf ihre Gage.