90 Jahre Brohltalbahn boten Gelegenheit zum Zurückschauen: Blick auf die Brohler Betriebsanlagen vom 3. August 1952.
In sprichwörtlich vollen Zügen genoß ein Jubilar seinen Geburtstag: ein Jubilar, der zwar 90 Jahre alt ist, aber kein bißchen leise: die Brohl-tal-Eisenbahn. Im Gegenteil, die Zeit scheint sich für die weit über die Grenzen des Brohltals hinaus bekannte Bahn im Kreise gedreht zu haben: Mit Dampfloks begann es, damals, als am 14. Januar 1901 das erste stählerne Roß von Brohl nach Engeln schnaufte.
Und auch heute steht das Brohltal wieder unter Dampf. Der Vulkan-Expreß chauffiert Touristen und Einheimische durchs enge Kerbtal des Bachs hindurch, vorbei an Traßwänden, über romantische Brücken und durch Tunnels bis hinauf in die Höhen der Eifel. Gemeinsame Bemühungen von Brohltal-Eisenbahn-Gesellschaft (BEG) und Interessengemeinschaft Brohltal-Schmalspureisenbahn e.V. (IBS) machten dies möglich.
BEG-Geschäftsführer Wolfgang Kroeger eröffnete im Juni 1991 das Fest zum 90. Bahn-Geburtstag in der Burgbrohler Kaiserhalle und gab für zahlreiche große und kleine Gäste den Startschuß zum Mitmachen: die Loks vor der BEG-Werkstatt in Brohl zu betrachten; auf einer Hüpfburg zu toben; sich von der Brohler Prinzengarde mit Essen und Trinken verwöhnen zu lassen; bei einer Oldtimer-Show in Burgbrohl die nostalgische und in Niederzissen deren moderne Renner-Artgenossen zu bestaunen; oder in Engeln die Natur per pedes oder per Kutsche zu schnuppern. Mancher Besucher hat an diesem Sonntag Appetit bekommen, auch einmal an normalen Urlaubs- oder Wochenendtagen das Brohltal hinter dem Rücken eines Dampfrosses zu durchstreifen.