Wie informiere ich Jugendliche über Drogen mit dem Ziel, sie gegen den Gebrauch der Rauschmittel zu wappnen? Diese Frage stellte sich das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz (LKA). Die Antwort: Man starte eine Aufklärungskampagne in den Schulen, betreibe eine massive Öffentlichkeitsarbeit in der Presse, informiere Jugendpfleger, Selbsthilfegruppen, Drogenberaterund Organisationen für den Kampf gegen Alkohol. Die Eltern lade man zu einem Infoabend ein. Und in den Mittelpunkt dieser Aufklärung stelle man eine Großveranstaltung, die junge Leute anspricht. Das Ergebnis: die Anti-Drogen-Disco in der Rheinhalle Remagen am 11. Juni 1991.
"Längst kein weißer Fleck mehr auf der Landkarte des Drogenmißbrauchs«, so beschrieb Landrat Joachim Weiler den Kreis Ahrweiler im Vorfeld der Disco. Deshalb hatte er auch dem Vorschlag des LKA-Präsidenten Hans-Heinrich Preußinger zugestimmt, die Anti-Drogen-Disco mit ihrem gesamten Aufklärungsfeld in den Kreis Ahrweiler zu holen.
Mehr als 2 000 Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren folgten dem Slogan »Drogen sind verlogen« und strömten aus allen Teilen des Kreisgebietes in die Rheinstadt. Die Mitarbeiter der Rauschgift-Aufklärungsgruppe beim LKA boten den Kids wechselweise Disco-Musik, Informationen und Tanz. Sie sprachen die jungen Leute an und versuchten, ihnen Wirkungsweise und Gefährlichkeit der einzelnen Rauschgifte deutlich zu machen. Am Rande gab es ein Quiz, bei dem zwei Fahrräder und ein Hubschrauber-Rundflug über den Kreis Ahrweiler zu gewinnen waren. Fazit: Die Jugendlichen waren begeistert und informiert, die Veranstalter der Anti-Drogen-Disco - im Interesse dieser Jugendlichen - voll zufrieden.