An der Bundesstraße 9 in Richtung Bonn kurz hinter Remagen geriet am 14. März 1988 die Erde ins Rutschen. Unterhalb des malerisch auf der Felshöhe gelegenen Schlosses Marienfels donnerten mehrere Kubikmeter Geröllmassen in die Tiefe, durchschlugen eine Schutzwand aus dicken Holzbohlen entlang der vielbefahrenen Straße.
Was sich zunächst als lokales Ereignis darstellte, hielt wochenlang die Behörden und Fachleute, aber auch die Bevölkerung im Remage-ner Raum in Atem.
Die Bundesstraße mußte längerfristig gesperrt werden, nachdem sich eine dem Schloß Marienfels vorgelagerte Terrasse unmittelbar über der Bundesstraße als Ursache des Felsrutsches erwiesen hatte. Durch starke Regenfälle war die auf lockerem Boden erbaute Anlage in Bewegung geraten und drohte in die Tiefe zu stürzen. Für Pendler zwischen der Bundeshauptstadt und dem nördlichen Rheinland-Pfalz bedeutete die gesperrte B 9 beträchtliche Umwege. Eine andere Wahl blieb den Behörden allerdings nicht: die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer, so verdeutlichten sie ihre Priorität, gehe klar vor.
Unterhalb der Terrasse liefen während der Straßensperrung die Arbeiten auf Hochtouren. Ein Essener Erdbaulaboratorium hatte den Felsen untersucht und Sicherungsarbeiten vorgeschlagen. Die Entwässerung der Terrasse wurde daraufhin umgeleitet, der Vorbau des Schlosses mit Betonträgern gesichert. Nachdem dies geschehen war, konnte die Straßenverkehrsbehörde, fast auf den Tag genau, einen Monat nach dem Erdrutsch am 15. April die Strecke der Bundesstraße 9 wieder für den Straßenverkehr freigeben.
Unmittelbar oberhalb der Bundesstraße 9 und der Bahnstrecke liegt das Schloß Marienfels zwischen Remagen und Oberwinter.