Felsplatte donnerte in die Tiefe

Am frühen Morgen des Aschermittwochs, am 17. Februar 1988 kurz nach 8.00 Uhr, erschütterte ein ohrenbetäubendes Getöse die Ortschaft Kreuzberg im Ahrtal. Von der unmittelbar neben der Bundesstraße 257 und den Bahngeleisen gelegenen Hohen Ley, einer Felspartie, war eine 700 Tonnen schwere Schieferplatte in die Tiefe gestürzt, hatte Straße und Bahnkörper unter sich begraben. Bange Frage zunächst bei den zum Ort des Geschehens geeilten Helfern: Sind Menschen verschüttet? Zum Glück nicht, wie sich nach dem Einsatz von Suchhunden und eigens angeforderten Metallsuchgeräten zum Aufspüren möglicher Autowracks feststellen ließ. Die Situation nach dem Unglück: Mehr als zehn Meter hoch türmten sich die Gesteinsmassen auf Straße und Gleise; bedrohlich hing eine Felspartie noch oberhalb der abgerutschten Schieferplatte. Die Bundesstraße 257 mußte ebenso wie die Bahnstrecke tagelang gesperrt werden; Aufräumarbeiten liefen parallel zu den Sprengvorbereitungen für die überhängenden Felsteile.

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Ein ungewohnter Anblick: Die Hohe Ley in Kreuzberg nach dem Felsrutsch, aufgenommen in der ISO^-Perspektive eines Spezialobjetivs.

Fünf Tage nach dem Unglück war es soweit: Am 22. Februar konnte die Felsnase — immerhin 120 Tonnen schwer — mit zwanzig Kilogramm Plastiksprengstoff, in zwölf Bohrlöcher verteilt, abgesprengt werden. Am 26. Februar hieß es dann wieder »Freie Fahrt« für Autos und Bundesbahn oberhalb von Kreuzberg.