18 Ortsgruppen aus dem Kreis Ahrweiler feiern mit dem Eifelverein Konrad Schubach
Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts war die Eifel für den Wanderer und Touristen noch unerschlossen. Lediglich Naturforscher und Geologen besuchten sie, um den Spuren der Vergangenheit nachzugehen. Die Maare boten ein ausgezeichnetes und einzig dastehendes Lehr- und Lerngebiet. Langsam verbreitete sich durch die Forscher in der Außenwelt die Kenntnis des eigenartigen Gebirges, das nach einem Wort Leopold von Buchs, des Altmeisters der deutschen Geologie, "seinesgleichen in der Welt nicht hat«. Wollte ein vereinzelter Wanderer die Naturschönheiten der Eifel erleben, sorgte kein Wanderpfad und kein Wegweiser dafür, daß er auch bequem und richtig ans Ziel kam. Hatte er nach vieler Mühe sein Ziel erreicht, war es mit der Unterkunft und Verpflegung noch schlecht bestellt. Die Eifel war abgeschlossen und befand sich in einem wirtschaftlichen Tiefstand. Die krassen Schilderungen der Dürftigkeit, der Unwirklichkeit und Öde ließen die Eifel nicht zu Ansehen kommen. Der Eifeler selbst sprach draußen nur selten von seiner Heimat; die Randbewohner wollten nicht zur Eifel gehören. Nachdem sich in Harz, Thüringen, Taunus, Rhön, Odenwald und Schwarzwald Heimatvereine gebildet hatten, die ihre Landschaft bekannter machten, wurde die Eifel noch gemieden. Vom Rhein her wagte man höchstens eine kurze Fahrt ins Ahrtal und an den See von Maria Laach. Bädekers Rheinlande von damals streifte nur diese Randgebiete der Eifel.
Da war der Zeitpunkt gekommen, daß neben der staatlichen Fürsorge auch die Selbsthilfe einsetzte. Die landschaftlichen Reize mußten erschlossen und bekanntgemacht werden. Der Strom der Wanderer sollte auch in die verkannte Eifel gelenkt werden. So entstand 1888 der Eifelverein. Die im Auftrage des Hauptvorstandes von Alfred Hermann 1913 herausgegebene »Eifel-Festschrift zur 25jährigen Jubelfeier des Eifelvereins«, aus der ich nachfolgend mehrfach zitieren darf, berichtet über die Gründung des Eifelvereins am 22. Mai 1888 wie folgt:
"Es war am 22. Februar 1888, als von der alten Moselstadt Trier aus ein begeisterter und langjähriger Kenner der Eifel, der Gymnasialdirektor Dr. Adolf Dronke, an einflußreiche Eifelbe-wohner die Einladung ergehen ließ, zu einer vorbereitenden Besprechung behufs Gründung eines Eifelklubs nach Gerolstein zu kommen. Der Gedanke fand in allen Teilen des weiten Eifelgebietes freudigen Widerhall.« Diese Vorbereitung fand am 18. März 1888 in GeroJstein statt. »Eine recht ansehnliche Zahl von einflußreichen Männern hatte sich hier im Herzen der Eifel um Dronke geschart, um der Eifelheimat emporzuhelfen.«
Gymnasialdirektor Dr. Adolf Dronke, Gründer des Eifelvereins
Weitere Einzelheiten und der Entwurf einer Satzung wurden vorbereitet, und ein Aufruf in den Eifeler und rheinischen Zeitungen lud
alle Eifelfreunde zur Gründung des Eifelklubs nach Bad Bertrich ein. Zeitungsberichte klärten darüber hinaus die Bevölkerung über die Notwendigkeit und die Zwecke des Eifelvereins auf. Dr. Dronke wies schon damals »in der ihm eigenen klaren und gemütvollen Sprache auf die vielen noch unbekannten und unerschlossenen landschaftlichen Schönheiten der Eifel hin und zeigte sodann recht eindringlich, welch ein dankbares Arbeitsfeld sich daraus ergäbe für schaffensfreudige Eifelfreunde.«
Am Pfingstdienstag, dem 22. Mai 1888, fand im Kursaal in Bad Bertrich die Gründung des Eifelvereins statt. »Direktor Dronke legte auch hier die Notwendigkeit und die Ziele des Zusammenschlusses klar und stellte dann die Satzungen des Vereins zur Beratung.« Als Ziel des Eifelvereins wurde schon damals die Erschließung der Eifel in landschaftlicher, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Beziehung festgeschrieben.
Die erste Aufgabe des neuen Vereins war es, Mitglieder zu werben und Ortsgruppen zu bilden. Diese Ortsgruppen sollten mit eigenen Satzungen die Ziele und Zwecke des gesamten Vereins auf ihren Ortsbereich übertragen. Schon im Gründungsjahr 1888 bildeten sich 22 Ortsgruppen - darunter eine in Remagen - mit insgesamt 1 480 Mitgliedern.
Im zweiten Jahr traten 19 weitere Ortsgruppen hinzu. Aus dem heutigen Kreis Ahrweiler waren es die Ortsgruppen Adenau, Altenahr und Brohltal, zu denen 1890 Neuenahr und 1897 Sinzig hinzukamen. Bereits 1892 fand in Neuenahr die Herbsttagung und 1894 in Burgbrohl die Frühjahrstagung statt.
1892 bestand der Eifelverein schon aus 56 Ortsgruppen mit insgesamt 3 400 Mitgliedern. Heute sind es 152 Ortsgruppen mit rund 52 000 Mitgliedern.
In der ersten Fassung der Vereinssatzung war mit Recht betont worden, »zunächst das Interesse weiterer Kreise auf die landschaftlichen Schönheiten und Denkwürdigkeiten der Eifel in Wort und Bild zu lenken und deren Kenntnis zu verallgemeinern, dann das Aufsuchen und Zugänglichmachen der schönen Punkte zu erleichtern, bequeme Verbindungswege, Ruhe-und Schutzplätze, verschönernde Baumpflanzungen, Wegezeichen und Wegweiser zu schaffen und die Unterkunfts- und Verpflegungsverhältnisse aufzubessern.«
Der Krausbergturm, Wahrzeichen
von Dernau und seiner Eifelvereins-Ortsgruppe:
Ein markantes Beispiel der Landschaftserschließung durch den Eifelverein und seine
Ortsgruppen
Es wurde Werbung fur die Eifel in Wort und Bild betrieben. So erschienen in den Eifelzeitungen, beispielsweise in der Eifeler Volkszeitung in Prüm, Aufsätze über die Eifel. Beiträge über die Landschaft, Vulkane und Maare, Burgen und Eifelstädte wurden von Dr. Dronke und anderen Vorstandsmitgliedern in Zeitungen und Illustrierten veröffentlicht, nach Dronkes Angaben in der Regel 20-30 Aufsätze pro Jahr. Man scheute keine Mühe, um in Anzeigen im In- und Ausland auf die Eifel aufmerksam zu machen. Damit und mit der ersten Anlage und Markierung eines Hauptwanderweges und dem Bau von den Erholungssuchenden, besonders den Wanderern dienenden Einrichtungen, wie z. B. von Schutzhütten und Aussichtstürmen, war der Eifelverein der erste Förderer des Fremdenverkehrs in der Eifel.
In den letzten Jahrzehnten wurden diese Anlagen ergänzt durch Ruhebänke, Grillplätze, Lehr- und Trimm-Dich-Pfade und Parkplätze, vor allem durch Rundwanderwege. Heute unterhält der Eifelverein 12 580 km Wanderwege, darunter 15 Hauptwanderwege, Teilstrecken des europäischen Fernwanderweges 8 und des Weitwanderweges Rhein-Maas. Den Kreis Ahrweiler durchqueren 7 dieser Hauptwanderwege sowie der Rheinhöhenweg, der Ahrtal-weg, der Rotweinwanderweg und der Brohltalweg.
Der spätere Ausbau des Jugendherbergswesens, an dem der Eifelverein maßgeblich beteiligt war, und nach dem Zweiten Weltkrieg die Anlage des Jugendferienheimes im Schils-bachtal am Ufer des Rursees in Schwämme-nauel sowie der Erwerb und die Einrichtung des Eifelhauses in Kronenburg als Wanderhotel lassen sich nahtlos in die schon im Gründungsjahr festgeschriebenen Grundideen des Eifelvereins einreihen.
Über 1000 km Wanderwege werden von den
Ortsgruppen des Eifelvereins allein im Kreis Ahrweiler markiert.
Neben der einfachen Wegenumerierung weisen an Kreuzungspunkten zum Teil geschnitzte
Weegweiser die Richtung.
Als besondere Aufgabe betrachtet es der Eifelverein seit seiner Gründung, sich für eine zeitgemäße Entwicklung der Verkehrsbeziehungen in der Eifel einzusetzen, vorrangig für den Ausbau des Straßennetzes bis hin zu den Autobahnen und in den ersten Jahrzehnten seines Bestehens für den Bau der Eisenbahnlinien. Heute bemüht er sich wieder für die Aufrechterhaltung von Nebenstrecken der Bundesbahn und setzt sich dort, wo - aus welchen Gründen auch immer - Bahnstrecken stillgelegt werden, für gleichwertigen Ersatz durch die Einrichtung von Omnibuslinien ein. Der Eifelverein hat so alle Bemühungen um die strukturelle Entwicklung der Eifel stets zielstrebig unterstützt. Daß dabei der Schutz der heimischen Landschaft nicht aus dem Auge gelassen wurde, war und ist eine Selbstverständlichkeit.
Naturschutz und Landschaftspflege waren und sind besonders heute ein vorrangiges Anliegen des Eifelvereins. Er nimmt mit Erfolg auf umweltrelevante Planungen Einfluß. In vielen Fällen konnten gravierende Eingriffe in den Naturhaushalt verhindert und damit Schäden in der Landschaft abgewandt werden, z. B. bei Eingriffen in die Landschaft durch Flurbereinigungsverfahren, beim Straßenbau und beim Lavaabbau in der Vulkaneifel. Die Ausweisung von Landschafts- und Naturschutzgebieten wird nach Kräften unterstützt.
Die Bemühungen des Eifelvereins im Bereich des Naturschutzes und der Landschaftspflege wurden unter anderem durch die Verleihung des Umweltschutzpreises 1986 des Kreises Düren anerkannt.
Der Eifelverein wirkt mit in den Landschaftsbzw. Landespflegebeiräten auf allen Verwaltungsebenen. Die aktive Mitarbeit im Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, in der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt Nordrhein-Westfalen und in der Landes-Aktions-Gemeinschaft Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz sowie in den Gremien des deutsch-luxemburgischen und deutsch belgischen Naturparks sind hier zu erwähnen.
Im Eifelhaus in Kronenburg wurde im April 1956 unter tatkräftiger Mitwirkung des damaligen Vorsitzenden, Landrat a. D, Dr. Josef Schramm, die Europäische Vereinigung für Ei-fel und Ardennen ins Leben gerufen, die sich aus den luxemburgischen, belgischen, französischen und deutschen Sektionen zusammensetzt. Die Vereinigung hat sich zum Ziel gesetzt, über die Grenzen hinweg im kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Bereich und in Angelegenheiten des Umweltschutzes zusammenzuarbeiten und gut nachbarliche Beziehungen über die Grenzen hinweg zu pflegen und dadurch vor allem den Europagedanken zu fördern. Der Eifelverein hat die Aufgaben der Deutschen Sektion übernommen. Alljährlich wechselnd findet in den vier Ländern ein Jahreskongreß statt. Die Kommissionen für Kultur, für Sport- und Freizeitgestaltung, für Jugendarbeit, für Regionalpolitik, für Fremdenverkehr und für grenzüberschreitenden Natur- und Landschaftsschutz tagen mehrmals im Jahr. Darüber hinaus werden Kochkunst-Wettbewerbe, gemeinsame Jugendlager, Sportwettkämpfe in verschiedenen Sportarten veranstaltet und Fahrten der Jugend nach Berlin und ins benachbarte Ausland organisiert.
Ergebnis der gemeinsamen Bemühungen sind auch die Schaffung der Grünen Straße Eifel-Ardennen von Sinzig nach Rethel, des Rhein-Maas-Weitwanderweges von Andernach nach Montherme, die Gründung der beiden schon genannten ersten grenzüberschreitenden Naturparks in Europa und nicht zuletzt die Errichtung des Europamahnmales am Drei-Länder-Eck bei Ouren und Lieler im Oktober 1977 auf Initiative des Ehrenpräsidenten der Europäischen Vereinigung, Georg Wagner.
Erwähnt werden muß an dieser Stelle auch die Mitwirkung in der Euregio, der Vereinigung, die sich um die Förderung des deutsch-belgischniederländischen Raumes im weiteren Umland von Aachen-Lüttich-Maastricht bemüht. Der Eifelverein hat es übernommen, durch gemeinsame Wanderungen die Pflege gutnachbarlicher Beziehungen in dieser Grenzregion zu fördern.
Schließlich darf nicht unerwähnt bleiben eine besonders hervorragende europäische Aktivität der mit uns freundschaftlich verbundenen Europäischen Vereinigung Bildender Künstler aus Eifel und Ardennen. Diese Vereinigung zeigte im Jahre 1987 in ununterbrochener Folge zum 30. Mal in Prüm eine Kunstausstellung, die im In- und Ausland von Jahr zu Jahr mehr Beachtung findet.Der Brauchtumspflege im weitesten Sinne des Wortes hat sich der Eifelverein stets mit Nachdruck und Erfolg angenommen, z. B. durch die Pflege des deutschen Volksliedes und des Volkstanzes, durch die Unterstützung folkloristischer Gruppen, historischer Laienspiele und durch die Veranstaltung von Vorträgen. Viele Ortsgruppen bereichern durch brauchtumspflegerische Aktivitäten alljährlich den Veranstaltungskalender der Städte und Gemeinden.
Genannt werden sollten an dieser Stelle auch die Initiativen zur Wiedereinführung der Heimatkunde an unseren Schulen und in der Lehreraus- und -fortbildung.
Die Eifelvereinsbibliothek in der Genovevaburg in Mayen, die in den letzten Jahren in neuen Räumen und nach modernen Gesichtspunkten eingerichtet und umgestaltet wurde, erfreut sich mit ihren rund 7 000 Bänden steigenden Zuspruchs, vor allem seitens der benachbarten Universitäten.
Einen besonders hervorzuhebenden praktischen Beitrag zur Denkmalpflege leistet der Eifelverein durch seine Mitarbeit bei der Unterhaltung der Genovevaburg in Mayen und des dort untergebrachten Eifeler Landschaftsmuseums (Eifelvereinsmuseum).
Das gleiche gilt für die Unterhaltung der Niederburg in Manderscheid, die seit 1899 Eigentum des Eifelvereins ist. Viel Arbeit und umfangreiche finanzielle Mittel wurden vor allem in den letzten Jahren, mit kommunaler und staatlicher Unterstützung und mit Hilfe von Spenden der Mitglieder aufgewandt, um die Burg vor dem Verfall zu retten und in ihrem gesamten Bereich für Besucher zugänglich zu machen. Seitdem die notwendigen Sicherungsmaßnahmen und Restaurierungsarbeiten durchgeführt sind, steigt die Besucherzahl von Jahr zu Jahr. Auch mit der Unterhaltung des unter Denkmalschutz stehenden Eifelhauses im historischen Burgbering von Kronenburg, das sich bei Erholungssuchenden und Wanderern großer Beliebtheit erfreut, und vom Eifelverein, dem Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine und anderen Organisationen gerne als Ta-gungsstätte genutzt wird, haben wir eine denk-malpflegerische Aufgabe mit hohen finanziellen Auswirkungen übernommen.
Über all das hinaus erfüllen viele Ortsgruppen des Eifelvereins bei der Renovierung und Unterhaltung historischer Gebäude und Anlagen durch beispielhaften ehrenamtlichen Einsatz bemerkenswerfe denkmalpflegerische Aufgaben.
Über das Vereinsgeschehen und über Ereignisse und Veranstaltungen in der Eifel informiert die Zeitschrift Die Eifel, die jährlich in sechs Ausgaben mit insgesamt rund 400 Seiten erscheint. In einem umfangreichen Verlagsprogramm hält der Eifelverein Bücher, Schriften und Wanderkarten bereit. Der Eifel-führer, dessen 36. Auflage vorliegt, präsentiert in einem Buch die gesamte Eifel. Das jährlich erscheinende Eifeljahrbuch erfreut sich steigenden Zuspruchs. Die in der Schriftenreihe »Die schöne Eifel« erschienenen Ausgaben über Städte, Gemeinden und Landschaften sind zwischenzeitlich zu einem fast lückenlosen heimatkundlichen Nachschlagewerk für die Eifel geworden. Von Wanderern besonders dankend angenommen werden die zahlreichen Wanderfibeln und das die Eifel abdeckende Kartenwerk. Für die vielseitige Wanderlandschaft des Kreises Ahrweiler stehen die Wanderkarten »Das Rheintal«, »Das Brohltal«, »Das Ahrfal« und »Hocheifel mit Nürburgring -Oberes Ahrtal« zur Verfügung.
Darüber hinaus gibt der Eifelverein wissenschaftliche Abhandlungen, landschaftliche Monographien und örtliche Wanderführer selbst bzw. in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Verlagen heraus.
Wie in den ersten Jahren des Bestehens des Eifelvereins hat das Wandern auch heute erstrangige Bedeutung. So wurden 1986 an 7 003 Wandertagen 99 901 Streckenkilometer zurückgelegt, das bedeutet eine durchschnittliche Streckenlänge je Wanderung von 14 km.
In Kur- und Erholungsorten veranstalten die Ortsgruppen Kurwanderungen, die bei den Kurgästen viel Anklang finden. Auch archäologische und naturkundliche Wanderungen werden immer beliebter. Große Teilnehmerzahlen verzeichnen die »ausgeschriebenen Ferienwanderungen mit dem Eifelverein« im In- und Ausland. Immer mehr Wanderfreunde nehmen an Wanderführerlehrgängen teil.
Erwähnung verdient auch, daß viele Ortsgruppen sich der Betreuung der Behinderten und Senioren in besonderem Maße annehmen.
Dies alles zeigt, daß der Eifelverein mit seinem Wanderprogramm auf dem richtigen Weg ist. Wir haben die Zeichen der Zeit erkannt, in der Überzeugung, daß die ständig wachsende Freizeit durch das Wandern am sinnvollsten gestaltet wird.
Ob geführte Gruppenwanderung oder größere
Wanderveranstaltungen, wie hier der Wandertag über den Rotweinwanderweg:
Rund ums Jahr laden die Ortsgruppen des Eifelsvereins Mitglieder und Gäste zum Mitwandern
ein.
Die Wanderjugend arbeitet vertrauensvoll mit dem Hauptverein zusammen und wird von ihm nach Kräften unterstützt. Sie ist Mitglied der Jugendkommission der Eifel-Ardennen-Ver-einigung, der Arbeitsgemeinschaften Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz und in der Deutschen und Europäischen Wanderjugend, den Jugendorganisationen der entsprechenden Verbände.
Das große Arbeitspensum des Eifelvereins wird bewältigt durch seine ungezählten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vereinsvorstand, im Hauptausschuß und in den Vorständen der Bezirks- und Ortsgruppen, durch die Fachwarte in den aufgeführten Fachbereichen, auf allen Vereinsebenen. Von den Fachwartetagungen gehen unersetzliche Impulse aus für die ganze Vereinsarbeit. Die Koordinierung der Arbeit erfolgt durch die hauptamtlich besetzte Geschäftsstelle in Düren.
Die letzte Verantwortung trägt die Mitgliederversammlung, die zweimal jährlich bei der Frühjahrs- bzw. Herbsttagung zusammentritt. Die Organisationsform des Eifelvereins, die durch die Satzung vorgeschrieben ist, hat seine kontinuierliche Entwicklung gewährleistet. Die den Zeitumständen jeweils angepaßten Satzungsänderungen haben diese Entwicklung nicht nachteilig beeinflußt. Daß seit 1888 bis zu meiner Wahl im Jahre 1973 zum Vorsitzenden nur fünf Persönlichkeiten dem Eifelverein vorgestanden haben, ist bezeichnend für diese Entwicklung. Nach dem Gründer, Gymnasialdirektor Dr. Adolf Dronke (1888-1898), standen dem Eifelverein vor: General Karl von Voigt (1898-1904), Landrat Dr. Karl Kaufmann (1904-1938) und Landrat Dr. Josef Schramm (1938-1973, mit zeitbedingter Unterbrechung nach dem zweiten Weltkrieg, in der Geheimrat Dr. Ludwig Rintelen den Eifelverein leitete.)
Um seine Anliegen auch über die Grenzen der Eifel hinaus deutlich zu machen und zur Unterstützung der deutschen und europäischen Wanderbewegung, ist der Eifelverein seit Ende des vorigen Jahrhunderts Mitglied des Verbandes Deutscher Gebirgs- und Wandervereine, der 1883 gegründet wurde, und seit der Gründung im Jahre 1969 Mitglied der Europäischen Wandervereinigung.
Der Eifelverein arbeitet auch freundschaftlich zusammen mit den Landesverbänden des Deutschen Jugendherbergswerkes Nordrheinwestfalen und Rheinland-Pfalz und dem Fremdenverkehrsverband Rheinland-Pfalz und dem Landesverkehrsverband Rheinland. Dieser kurze geschichtliche Abriß über die Entwicklung des Eifelvereins im 1. Jahrhundert seines Bestehens und die Darstellung seines weitgefächerten Aufgabenbereiches soll allen, die dieses Jahrbuch zu Hand nehmen, verdeutlichen, in welcher Weise der Eifelverein seit seiner Gründung im Jahre 1888 der Eifel und ihren Regionen gedient hat. Möge dem Eifelverein eine glückliche und erfolgreiche Zukunft beschieden sein zum Wohle und Nutzen unserer Eifelheimat.