Bodendorf — Das Bäderdreieck des Kreises Ahrweiler im Vergleich II
Teil II: Die Nachfrage der Gäste 1950 - 1980
Jürgen Haffke
Nachdem im ersten Teil die Entwicklung des Fremdenverkehrs von 1950 -1980 am Beispiel der Entwicklung des Beherbergungsgewerbes aufgezeigt worden ist (Heimat-Jahrbuch äes Kreises Ahiwsilgr 1982, S. 153 -163), also das Angebot der Bader berücksichtigt wurde, geht es im vorliegenden zweiten Teil um eine Betrachtung der Nachfrage, die die drei Bäder von 1950 -1980 erlebt haben.
Lagen dem Teil l mit den originalen Unterkunftsverzeichnissen trotz aller Probleme noch recht glaubwürdige Quellen zugrunde, stellt sich fürTeil II des Vergleichs die Informationslage vordergründig besser dar, denn das Statistische Landesamt von Rheinland-Pfalz liefert eine Fülle von Daten zum Fremdenverkehr der Nachkriegszeit. Diese mögen bei Angaben zur Angebotsseite auch relativ genau sein, bei der Nachfrage (d. h. Gäste- und Übernachtungszahlen) sind sie es sicherlich nicht. Fremdenverkehrsgeographische Arbeiten schätzen, daß die amtlichen Zahlen hierzu mindestens 1 o - 20 % zu niedrig sind, da sie die so hoch eingeschätzte Zahl der nicht gemeldeten Gaste und Übernachtungen nicht enthalten können (siehe dazu z. B. Hahn 1958, Kemper 1978). Daneben bietet die amtliche Statistik auch keine Daten über die Heimatorte der Gäste und deren Sozialstruktur, zwei Aspekte, die gerade für eine vergleichende Untersuchung der Nachfrageseite Im Fremdenverkehr Interessant wären.
Diese Vorbemerkung zur Qualität der Quellen mögen also unbedingt bedacht werden; wenn im folgenden dennoch auf diese Daten zurückgegriffen wird, dann geschieht das nur deshalb, weil nichts Besseres
vorhanden ist. Unter dem Gesichtspunkt, daß bei der amtlichen Statistik die Mängel konsequent für alle drei Badeorte bestehen, können die Relationen zwischen ihnen korrekt sein. So geben In dem vorliegenden Vergleich weniger absolute Zahlen als vielmehr das Verhältnis der Daten zueinander und im Auf und Ab der Daten erkennbare Schwankungen die wichtigsten Informationen über die Entwicklung des Fremdenverkehrs in den Bädern Neuenahr, Breisig und Bodendorf.
Die Entwicklung des Gästestroms 1951 -1980
Wie bei der Untersuchung des Beherbergungsangebots könnte auch hier am besten ein Vergleich mit der Vorkriegssituation die Ausgangslage zu Beginn der 1950er Jahre verdeutlichen.
Tab. 1a: Übernachtungen in den Badeorten 1937 und 1951/52
19371) |
1951/522) |
|
Bad Neuenahr |
242 353 |
343 108 |
Niederbreisig |
76 262 |
48 226 |
Bodendorf |
20 030 |
22 599 |
Tab. 1b: Gäste in den Badeorten 1938/39 und 1951/52
|
1938/391) |
1951/522) |
Bad Neuenahr |
23 369 |
48 894 |
Niederbreisig |
— |
8 181 |
Bodendorf |
— |
5 980 |
1 Becker (1951) S. 11 erfaßt nur Kurgäste und deren Übernachtungen
2 Speth (1976) S. 34 erfaßt alle Gäste und deren Übernachtungen
Jedoch sind leider die statistischen Grundlagen zu den Erhebungen der Vergleichsjahre unterschiedlich und zwar sowohl bezüglich der erfaßten Gruppe als auch der berücksichtigten Gemeinden. Während die Angaben Beckers sich auf die genannten Orte im engen Sinne beziehen, versteht Speth darunter auch später eingemeindete Ortsteile (siehe die Erläuterungen in Teil l zu Abb. 2). Diese statistische Unscharfe betrifft besonders Bad Neuenahr und Bodendorf. Man kann jedoch davon ausgehen, daß man schon 1951 den Vorkriegsstand hinsichtlich der Gäste- und Übernachtungszahlen in allen drei Badeorten fast erreicht hat. »Durch die Besserung der wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse konnte nun das durch die Kriegsjahre zurückgestaute Bedürfnis nach Heilung, Erholung und Vergnügen wieder zum Zuge kommen« (Brauckmann, 1961, S. 24). Die Entwicklung des Gästestroms von 1 951 bis 1980 versucht Abb. 1 darzustellen. Aus zeichnerischen Gründen mußte der Maßstab ab 10 000 Gäste/ 100 000 Übernachtungen geändert werden, damit alle drei Bäder erfaßt werden konnjen.Betrachten wir zunächst die Gästezahlen (= alle Gäste incl." Kurgäste): Hier können Bad Neuenahr-Ahrweiler und Bad Breisig von 1951 ihre Zahlen nach und nach bis 1980 mehr als verdoppeln, Bad Bodendorf muß jedoch nach einem Anstieg bis ca. 1965 eine'n Rückgang der Gästezahlen hinnehmen, die in der Gegenwart sogar deutlich unter dem Stande von 1951 zu liegen scheinen; diesen Eindruck erwecken die Angaben Speth's, die durch die miterfaßten Daten Sinzigs verzerrt sind. Nimmt man dagegen die ausschließlich Bodendorf berücksichtigenden Daten, dann verzeichneten auch sie von 1951 auf 1980 eine Verdoppelung (siehe dazu Haffke, 1980, S. 20), obgleich sie in der Gegenwart tatsächlich rückläufig sind. Die Übernachtungszahlen haben sich im gleichen Zeitraum in allen drei Orten mehr als verdoppelt.
Abb. 1:
Die Entwicklung des Gästestroms 1951 - 1960Die Schwankungen der Kurven von Jahr zu Jahr können verschiedene Ursachen haben. Daß der in den drei Bädern während der 50er Jahre einheitlich zu beobachtende Aufschwung im Angebot des Beherbergungsgewerbes sich auch bei der Nachfrage der Gäste wiederfindet, verwundert nicht; in dieser Phase regte die Nachfrage das Angebot zu Investitionen an und die wachsenden Kapazitäten des Angebots schufen neuen Raum für die zunehmende Nachfrage. Abgesehen von verregneten Sommern (z. B. 1960), die sich in Einbrüchen der Kurven aller drei Orte niederschlagen, hält die Phase des Aufschwungs bis in die erste Hälfte der 60er Jahre an. Dagegen verlaufen die weiteren 60er und 70er Jahre in den drei Bädern uneinheitlich. In Bad Neuenahr-Ahrweiler und Bad Breisig stagniert die Entwicklung der Gästezahlen zunächst, sinkt nach einem kurzen Anstieg zu Beginn der 70er Jahre deutlich und erholt sich allmählich in der zweiten Hälfte der 70er Jahre. Bad Bodendorf verzeichnet fast während des ganzen letzten Jahrzehnts einen stetigen Rückgang. Auch die Übernachtungen nehmen in den drei Orten ab oder halten den Stand der 70er Jahre (Bad Breisig). Wie in Teil l dargelegt, reagierte das Beherbergungsgewerbe zwar sehr differenziert auf diese Entwicklung, baute aber insgesamt Überkapazitäten ab. Die Hochkonjunktur für Bäder in der Nähe der industriellen Ballungen von Rhein und Ruhr während der 50er und beginnenden 60er Jahre wird also abgelöst von einer Schwächephase, deren Ursachen sicher auch im gewandelten »Geschmack« der Urlauber begründet liegen (Attraktion der Auslandsreisen in den »sonnigen Süden«, die in jenen Jahren erschwinglich wurden). Bei steigenden Treibstoffpreisen müßten in den 80er Jahren eigentlich näher an den Heimatgebieten der Urlauber gelegene Erholungsräume an Attraktivität gewinnen, sowohl für den Jahres- als auch den Kurzurlaub.
Setzt man in Abb. 1 die Gäste zu den Übernachtungszahlen in Beziehung, erhält man Auskunft über die durchschnittliche Verweildauer der Gäste an ihrem Badeort. Solange die »Übernachtungen-Linie« unter der »Gäste-Linie« verläuft, beträgt der durchschnittliche Aufenthalt weniger als 10 Tage, verläuft sie darüber, sind es mehr als 10 Tage. Jeder Badeort hat natürlich das Bestreben, seine Gäste möglichst lange zu halten, damit seine aufwendigen Einrichtungen ausreichend ausgelastet sind. Leider erweisen sich die Daten Speth's gerade für diesen Gesichtspunkt als zu ungenau. Daß der Fremdenverkehr Ahrweilers (Sinzigs) gänzlich anders geartet ist, als der Kurfremdenverkehr Bad Neuenahrs und Bad Bodendorfs muß an dieser Stelle nicht weiter erläutert werden.
Tatsächlich liegen in Neuenahr und Bodendorf in den 50er und 60er Jahren die Aufenthalte durchschnittlich bei ca. 15 Tagen und sinken in den 70er Jahren auf ca. 10 Tage. Entscheidend ist hierbei, wie viele Gäste als echte Kurgäste, die mindestens 2 oder 3 Wochen am Ort bleiben, oder als »Passanten«, die gerade ein Wochenende verbringen, anzusprechen sind. In Bad Neuenahr machen Kurgäste während der 60er Jahre ca. 30 % von der Gesamtgästezahl Bad Neuenahr-Ahrweilers aus (Unterlagen der Kurverwaltung), in Bad Breisig sind es 1975 weniger als 25 % aller Gäste (Neuhaus, 1976, S. 5). In Bad Bodendorf sind 1981 etwa ein Drittel der gemeldeten Gäste als echte Kurgäste anzusehen (Hartog, 1982, S. 24). Insgesamt kann man folgendes feststellen: Von 1950 bis 1980 weisen Neuenahr und Bodendorf in dieser Hinsicht deutlich bessere Werte der Aufenthaltsdauer auf als Breisig, das die durchschnittliche
Verweildauer seiner Gäste allerdings von ca. 4 auf ca. 6 Tage verbessern konnte. Man erkennt, daß der Ausflugsverkehr (Rheintourismus) seit jeher Bad Breisig erheblich stärker beeinflußt als Bad Neuenahr und erst recht als Bad Bodendorf. Die Kurfunktion des Ortes wird maßgeblich von einem Wochenendfremdenverkehr überlagert.Abb. 1 zeigt neben dem Auf und Ab der Entwicklung der Gäste- und Übernachtungszahlen von 1951 -1980 die für die Badeorte des Kreises Ahrweiler charakteristische Größenordnung: Das »Groß-Bad« Neuenahr-Ahrweiler setzt sich klar vom »Mittel-Bad« Breisig und dieses wieder vom »Klein-Bad« Bodendorf ab. Dabei weist jeder Badeort eine besondere Struktur auf, was sich u. a. in dem unterschiedlichen Kurgäste- und Passantenanteil am Gesamtgästeaufkommen der Orte und damit einer unterschiedlichen durchschnittlichen Verweildauer andeutet.
Der Einzugsbereich der drei Badeorte
Ist es schon schwierig, verläßliche Aussagen über die Anzahl der Gäste der Bäder aus der amtlichen Statistik zu ermitteln, so stellt sich die Lösung der Frage, wie viele Gäste aus welchen Gebieten stammen, als noch schwieriger heraus, denn zugängliche amtliche Daten hierüber gibt es nicht. Folglich wendet jedes Verkehrsamt seine eigene Methode an, um herauszufinden, wo Werbemaßnahmen am sinnvollsten sind. Von Bad Neuenahr existieren Angaben der Kurverwaltung über die Herkunft der privaten Kurgäste (nicht der »Sozialversicherungs-"Kurgäste«, die damals ca. 2/3 aller Kurgäste ausmachten!) aus den 60er Jahren auf Postleit-zonenebene (Brauckmann, 1961, S. 31 f), der Verkehrsverein von Bad Neuenahr-Ahrweiler liefert für die Gegenwart Daten über den Prospektversand ebenfalls nach Postleitzonen aufgeschlüsselt. Das Verkehrsamt Bad Breisig gewinnt seine Übersicht über die Herkunft der Gäste aus den »Weihnachtsgrüßen«, die es seit 1974 allen Gästen, die im Laufe des Jahres eine Woche und länger im Ort weilten, zusammen mit einem Kuranzeiger zuschickt (Kurschatten Nr. 13, 1978, S. 28). Daneben führt Neuhaus (1976, S. 5) Angaben des Verkehrsamtes für 1966 an. In Bad Bodendorf sah sich der Verkehrsverein zu Informationen nicht in der Lage,
so daß dadurch ein Vergleich der drei Bäder zu einem Stichjahr (1980 war angestrebt) unmöglich wurde. Dennoch bieten Gästelisten der Kurzeitung von 1962 und der Kurnotizen von 1976 auch hier Hinweise über den Einzugsbereich des Ortes.Für eine vergleichende Untersuchung der drei
Badeorte ist somit die Datenlage sehr problematisch, da eine einwandfreie Vergleichbarkeit der Daten nicht besteht. Trotz dieser Situation soll versucht werden, unter allen quellenkritischen Vorbehalten die vorhandenen Angaben zu deuten, wobei wieder nicht die absoluten Zahlen, sondern die Relationen und Tendenzen maßgeblich für die Interpretation sein sollen.Tab. 2: Herkunft der deutschen Gäste der Badeorte nach Postleitzonen
|
Bad Neuenahr |
Bad Breisig |
Bad Bodendorf |
||||
1966 |
1980 |
1966 |
1980 |
1962 |
1976 |
||
P |
1 |
6 |
3 |
- |
2 |
3 |
10 |
2 |
9 |
10 |
- |
3 |
4 |
- |
|
3 |
10 |
7 |
53 |
1 |
- |
- |
|
4 |
29 |
30 |
- |
43 |
40 |
30 |
|
5 |
23 |
28 |
- |
47 |
25 |
27 |
|
6 |
15 |
13 |
42 |
2 |
- |
- |
|
7 |
5 |
5 |
- |
1 |
- |
- |
|
8 |
3 |
4 |
- |
1 |
- |
- |
Klar dominieren bei allen drei Bädern die Bereiche 4 (Niederrhein, Bergisches Land, Ruhrgebiet) und 5 (Aachen, Köln, Bonn), wobei die Ballungszentren der Bevölkerung hervorstechen. Lediglich Bad Neuenahr zieht Gäste aus südlich des Landkreises Ahrweiler gelegenen Gebieten, insbesondere dem Großraum Frankfurt an, während die Einzugsbereiche der Bäder insgesamt nördlich orientiert sind. Dabei konzentriert sich die Gästequelle Bad Breisigs am stärksten auf das nördliche Rheinland und Ruhrgebiet (Neuhaus, 1976, S. 5 gibt an, daß 75 - 80 % aller Gäste aus diesen Regionen stammen), von denen die Bäder Bodendorf (ca. 60 %) und Neuenahr (ca. 55 %) etwas weniger abhängig sind. Der Vergleich der gegenwärtigen Situation mit den 60er Jahren deutet in allen drei Badeorten einen Bedeutungszuwachs des Kölner Raumes an, Düsseldorf und besonders das östliche Ruhrgebiet haben an Bedeutung verloren, wie Detailuntersuchungen für Bad Bodendorf ergaben. Daß die Distanz zu den Bädern nicht der alleinbestimmende Faktor für die Anzahl der Gäste ist, beweisen die Bemühungen Neuenahrs (Leitzone 2) und speziell Bodendorfs, das in Berlin eine respektable Gästequelle anzapfte (Leitzone 1).
Naturgemäß ist der Einzugsbereich der Bäder für die Tagesgäste kleiner. Allerdings entziehen sich sowohl die Anzahl als auch die Herkunft dieser Gästegruppe, die weniger für das Beherbergungs- als vielmehr für das Gaststättengewerbe eine wichtige Rolle spielt, erst recht einer genauen Erfassung (siehe dazu allgemein Hahn 1981). In Bad Breisig (Anlegestelle aller Personenschiffe der »Köln-Düsseldorfer« und anderer, vorwiegend Bonner Schiffahrtsgesellschaften) und Bad Neuenahr (Flair des gepflegten Kurortes, Spielbank) stellt sie einen wichtigen, das Straßenbild der Orte beeinflussenden Faktor dar, während in Bad Bodendorf fast ausschließlich das landschaftlich reizvoll gelegene
Thermal-Freischwimmbad als Attraktion diese Gruppe an sich zieht; deshalb ist es hier einfach, über Pkw-Zählungen auf dem Schwimmbad-Parkplatz einen Eindruck vom Einzugsbereich des Ortes (genauer gesagt: nur des Schwimmbades, denn in den alten Ortsteil Bodendorfs »verirrt« sich kaum ein Tagesgast) zu gewinnen (15 Zählungen 1975 -1982 vom Verf. durchgeführt): Wieder dominieren die städtischen Ballungen im nördlich an den Landkreis Ahrweiler angrenzenden Gebiet, allerdings liegt der Schwerpunkt der Tagesgästequellen näher an Bad Bodendorf; BN-Pkw machen durchschnittlich 25 - 30 %, K 20 - 25 %, AW ca. 10 % (wohl oft Einwohner Bad Bodendorfs), SU 5 - 6 % und D 4 - 5 % aller parkenden Fahrzeuge aus. Insgesamt profitieren jedoch alle drei Badeorte besonders hinsichtlich der Tagesgäste von der Nähe zu dem Verdichtungsraum Rhein-Ruhr (ca. 10 Millionen Einwohner), dessen Einwohner nur eine 1/2 Stunde (Bonn) bis 1 1/2 Stunden (Düsseldorf/Ruhr) benötigen, um mit Eisenbahn oder Auto in das Bäderdreieck des Kreises Ahrweiler zu gelangen.Eine Betrachtung des Einzugsbereichs der drei Badeorte wäre unvollständig, wenn man die Gäste aus dem Ausland überginge, deren Anteil an der Gesamtgästezahl Bad Neuenahr-Ahrweilers in den 70er Jahren jährlich bei ca. 7 - 9 %, Bad Breisigs bei ca. 5 - 7 % und Bad Bodendorfs bei 3 - 5 % liegt. Allerdings verweilen diese Gäste, die in den Hochsommermonaten Juli und August in Bad Neuenahr ca. 15 %, in Bad Breisig ca. 8 % und in Bad Bodendorf ca. 10 % aller Gäste ausmachen, selten länger als 2 Tage, günstigstenfalls 4 Tage. Damit liegt die Bedeutung ausländischer Gäste für unsere drei Bäder zum Teil erheblich unter dem Landesdurchschnitt der rheinland-pfälzischen Heilbäder, deren Gäste zu 9 -10 % aus dem Ausland stammen. Gerade Bad Neuenahr hat in seiner 125jährigen Fremdenverkehrsgeschichte mehrfach deutliche Änderungen seiner ausländischen Gästeströme erlebt (siehe Brauckmann, 1961, S. 35/36): In den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg kamen jährlich etwa 2000 Russen und Polen in den Ort zur Kur. Weltpolitische Geschehnisse brachten diesen Strom aus dem Osten vollständig zum Erliegen. In den
30er Jahren stellten die benachbarten westlichen Länder den Hauptteil, mit weitem Abstand Niederländer (1935: ca. 75 % aller ausländischen Gäste) an der Spitze; es folgten damals Franzosen, Belgier und Luxemburger (ca. 10%) und Briten und Iren (ca. 5 %). Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich am Einzugsbereich nur wenig, jedoch die Prozentanteile der Staaten verschoben sich: 1980 stammen ca. 40 % aller ausländischen Gäste aus den Niederlanden, ca. 35 % aus Belgien und Luxemburg, ca. 8 % aus Frankreich, ca. 6 % aus Großbritannien. Der Besuch zahlreicher Botschaftsangehöriger aller Kontinente aus der nahegelegenen Bundeshauptstadt Bonn verleiht der Gästestatistik von Bad Neuenahr-Ahrweiler zwar internationales Flair, darf aber nicht als realistischer Auslands-Einzugsbereich des Badeortes interpretiert werden (Brauckmann, 1961, S. 36/37). Auch in Bad Breisig stehen (1980) Niederländer mit ca. 40 % von allen Auslandsgästen vor Belgiern (ca. 25 %) an der Spitze. Für Bad Bodendorf liegen keine Angaben vor. Nachdem die bisherigen Betrachtungen zur Nachfrage im Fremdenverkehr des Bäderdreiecks stärker den geschichtlichen Aspekt der Entwicklung von 1950 -1980 berücksichtigt haben, konzentrieren sich die folgenden Ausführungen auf einen Vergleich des Saisonverlaufs in Bad Neuenahr, Bad Breisig und Bad Bodendorf, wobei die Daten vom Statistischen Landesamt für die Jahre 1973 -1980 zugrunde liegen.Der Saisonverlauf in den Badeorten
Es stellt sich die Frage, ob sich die unterschiedlichen Größenverhältnisse der drei Badeorte hinsichtlich des Angebots des Beherbergungsgewerbes und der Nachfrage der Gäste auch im Saisonverlauf bemerkbar machen. Hat das größte Bad den günstigsten Verlauf und das kleinste den ungünstigsten? Wie stehen die Bäder des Kreises Ahrweiler im Vergleich zu den übrigen Heilbädern von Rheinland-Pfalz? Um diese Fragen beantworten zu können, müssen wir die monatliche Anzahl der Gäste und deren durchschnittliche Verweildauer kennen. Wenn man unter »günstigem Saisonverlauf« versteht, daß die am Ort vorhandene Bettenkapazität
möglichst hoch und gleichmäßig ausgelastet sein soll, damit sich die Aufrechterhaltung der aufwendigen Kuranlagen lohnt, muß man schließlich aus den Ausführungen von Teil l und Teil II unseres Bädervergleichs eine Synthese bilden und die Anzahl der theoretisch möglichen Übernachtungen (ergibt sich aus der Gästebettenzahl am Ort x 30 Tage) in Beziehung zu den tatsächlichen Übernachtungszahlen pro Monat setzen.Der Vergleich des Saisonverlaufs ist nur möglich, wenn man die absoluten Zahlen der amtlichen Statistik in relative Zahlen umrechnet. Um nicht die möglicherweise außergewöhnlichen Daten eines bestimmten Jahres zum Vergleichsmaßstab zu erheben, wurden Durchschnittswerte aus den 7 Jahren von 1973 -1979 gebildet, in denen es gute und schlechte Fremdenverkehrsjahre gab.
Abb. 2.
Der Saisonverlauf — Anzahl der Gäste
Die Anzahl der Gäste
Auf den ersten Blick erkennt man in Abb. 2, daß der Saisonverlauf aller Bäder stark vom Gang der Jahreszeiten geprägt ist. Vom Winter zum Frühjahr erleben alle von Monat zu Monat einen Aufschwung mit einem ersten Gipfelpunkt im Mai. Mit Ausnahme von Bad Bodendorf sinken die Zahlen der übrigen im Juni und Juli, steigen aber wieder gemeinsam über den August auf den absoluten Gipfel im September. Lediglich Bad Neuenahr-Ahrweiler kann zum Oktober hin ein Gipfelplateau bilden, während die Nachfrage bei den anderen Orten schon etwas nachläßt. Vom Oktober zum November erfolgt überall ein steiler Sturz der Gästezahlen, der sich zum Dezember leicht abgeschwächt fortsetzt. Insgesamt erkennt man einen asymetrischen Saisonverlauf mit Schwerpunkt im Spätsommer.
Bemerkenswert sind die Unterschiede zwischen den Bädern und ihr Verhältnis zum Landesdurchschnitt. Trotz der Beeinflussung der Daten Neuenahrs durch die Miterfassung Ahrweilers (Winzerfeste im September und Oktober) weist diese Gemeinde den ausgeglichensten Kurvenverlauf auf, was für einen relativ günstigen Gästestrom spricht. Dagegen schwankt der Gästezulauf in Bad Bodendorf und noch stärker in Bad Breisig gegenüber dem Landesdurchschnitt. Bad Bodendorf profitiert im Gegensatz zu typischen Heilbädern, die zur Sommer-Schulferienzeit oft eine abgeschwächte Nachfrage verspüren, geradezu von den Feriengästen (Juli). Bad Breisigs Gipfel im September hängt sicherlich mit dem besonderen Reiz der spätsommerlichen Rheinlandschaft zusammen.
Vergleicht man den Saisonverlauf von 1980 mit dem durchschnittlichen Verlauf 1973 - 1979, dann gibt es bei den »Heilbädern Rheinland-Pfalz« nur bei dem Monat Juli eine stärkere Abweichung als 1 % vom Durchschnitt (1,5 % weniger; Juli 1980 fast völlig verregnet). Der regnerische Sommer macht sich bei Bad Neuenahr fast gar nicht, bei Bad Breisig und Bad Bodendorf in einer mehr als 1-Prozent-Abweichung bemerkbar.
Je kleiner ein Badeort ist, desto stärker unterliegt er von Jahr zu Jahr Schwankungen des
Gästestromes im Saisonverlauf. Diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls aus dem Vergleich einer speziellen Saison mit einem mehrjährigen Durchschnitt: Bei Bad Neuenahr gibt es nur 1, bei Bad Breisig 4 und bei Bad Bodendorf sogar 6 Monate mit 1-Prozent-Abweichungen der Saison 1980 vom Durchschnitt. Dadurch ist die Aussagefähigkeit von »durchschnittlichen« Gästeströmen und ihre Verwendbarkeit für Prognosen gerade bei kleinen Bädern eingeschränkt.Die Verweildauer
Geht man davon aus, daß eine Kur mindestens 3 Wochen und länger dauert, dann lassen sich im saisonalen Verlauf der Verweildauer Informationen über die Zusammensetzung des Gästeaufkommens der drei Badeorte ablesen (siehe Abb. 3): Wenn die Gäste länger verweilen, handelt es sich zumeist um Kur- bzw. Feriengäste; sinkt die Verweildauer, steigt der Anteil der Kurzurlauber, die für Kurorte eigentlich untypisch sein sollten. Vergleicht man Abb. 2 und Abb. 3, fällt auf, daß zu Zeiten geringer Gästezahlen (Jan. - März) in Bad Neuenahr-Ahrweiler und Bad Bodendorf die Verweildauer am längsten ist, somit Kurgäste den größten Teil der Gesamtgästezahl ausmachen. In Bad Breisig verhält es sich geradezu umgekehrt. Obwohl die Angaben zur Verweildauer in Bad Neuenahr durch die Miterfassung Ahrweilers deutlich niedriger ausfallen als für einen Kurort dieser Größe üblich, liegen sie noch über dem Landesdurchschnitt der rheinland-pfälzischen Bäder— ein Beweis für die Stärke des Kurbetriebes. Bad Bodendorf besuchen Gäste, die zu Kur- oder Ferienzwecken in allen Jahreszeiten (außer November und Dezember) länger in der Gemeinde verweilen. Sowohl Abb 3. als auch Stichprobenuntersuchungen (Neuhaus 1976, S. 5) weisen auf Probleme Bad Breisigs hin: In keinem Monat wird der Landesdurchschnitt erreicht, das Kurgastaufkommen macht sich lediglich in den Sommermonaten stärker bemerkbar; 1975 blieben 29,6% aller Gäste nur für eine oder zwei Nächte, 22,4 % blieben 3 - 7 Nächte, 21,5 % 8 -13 Nächte und nur 26,2 % 14 Tage und länger. Trotzdem entfallen auf die letzte Gruppe 53,8 % aller Übernachtungen.
Abb. 3:
Der Saisonverfäuf — Durchschnittliche Verweildauer
Vergleicht man die Werte des mehrjährigen Durchschnitts mit der Saison 1980, so erweist sich letztere in allen Badeorten zum Teil als erheblich ungünstiger. Die Untersuchungen über die Verweildauer im Saisonverlauf bestätigen die schon bei der Betrachtung der Entwicklung des Gästestroms 1950 -1980 sich andeutende Aussage über die Charakteristika der drei Badeorte des Kreises Ahrweiler: Bad Bodendorf ist ein vornehmlich für längere Aufenthalte aufgesuchtes Bad, Bad Neuenahr-Ahrweiler besitzt bei nicht zu unterschätzender Bedeutung des Wochenendfremdenverkehrs und Kurzurlaubs im Kurbetrieb die dominante Funktion, in Bad Breisig herrscht dagegen der Wochenend- und Kurzfremdenverkehr vor, die Kurfunktion bleibt dahinter zurück.
Die Auslastung der Beherbergungskapazitäten
Als Schlußkapitel des Vergleichs der Badeorte des Kreises Ahrweiler bietet sich eine Untersuchung der Auslastung der Beherbergungskapazitäten (= Bettenkapazität) an, da in diesem Kriterium die Ergebnisse von Teil l und II des Bädervergleichs zusammenfließen. Ferner stellt die Auslastungsquote des Beherbergungsgewerbes einen Anzeiger für die wirtschaftliche Entwicklung und Situation des Kurfremdenverkehrs in den drei Bädern dar, wenn man berücksichtigt, daß die Rentabilität eines Gästebettenangebots von deren Auslastung durch eine entsprechende Nachfrage abhängt. Will man die Entwicklung der Auslastungsquote (Abb. 4) aber richtig deuten, muß man gleichzeitig die Entwicklung des Bettenangebotes (Teil l, Abb. 2) und des Gästestroms (Teil II, Abb. 1) im Auge behalten; denn eine Verringerung der Bettenzahl bei langsamer fallenden Übernachtungszahlen führt zwar zu einer besseren Auslastung, aber trotzdem auch zu Einnahmeverlusten; ebenso können sinkende Auslastungsquoten mit steigenden Gästezahlen und schwächer wachsenden Übernachtungszahlen (daraus folgt eine kürzere Verweildauer) erklärt werden, die sich für den einzelnen Betrieb finanziell zwar meist negativ, für den ganzen Ort aber durchaus positiv niederschlagen können. Unter diesen
Abb. 4:
Die durchschnittliche Auslastung des Beherbergungsgewerbas 1951 -1980Voraussetzungen ergibt sich für die Bäder des Kreises Ahrweiler folgende Bilanz der Entwicklung von 1950-1980:
Bad Neuenahr-Ahrweiler: In den 50er Jahren wachsen die Gäste- und Übernachtungszahlen stärker als das Bettenangebot. Die Auslastung steigt von 1952 ca. 37 % auf 1959 60 %. In der ersten Hälfte der 60er Jahre stagniert die Entwicklung in Angebot und Nachfrage, die Auslastungsquote hält sich bei ca. 55 %. In der zweiten Hälfte verläuft das Wachstum in Angebot und Nachfrage parallel, so daß die Auslastung bei 55 % bleibt. Die Phase 1970 - 75 bringt insgesamt einen Anstieg des Angebots aber eine Stagnation der Nachfrage, was 1976
1980 zu einem deutlichen Rückgang des Bettenangebots führt. Weil die Nachfrage sich in dieser Phase gespalten verhält (steigende Gäste-, sinkende Übernachtungszahlen), und langsamer sinkt, liegt die Auslastungsquote inzwischen bei ca. 50 %.
Bad Breisig: In den 50er Jahren wachsen die Bettenzahlen stärker als die Nachfrage, folglich sinkt oder stagniert die Auslastung (bei ca. 20 %). Dagegen erlebt der Ort in den 60er Jahren einen Aufschwung der Gäste- und Übernachtungszahlen, die bei einem mäßigen Anstieg des Bettenangebots zu einer Auslastung von ca. 35 % führt. Weiterer Ausbau der Übernachtungskapazitäten und die statistische Miterfassung der Gästebetten Oberbreisigs ab 1969 lassen bei stagnierenden Übernachtungszahlen die Auslastung wieder unter 25 % fallen. Die 70er Jahre zeigen den kontinuierlichen Abbau von Überkapazitäten des Angebots, der sich bei gleichbleibender Nachfrage in einem Anstieg der Auslastungsquote auf ca. 30 % gegenwärtig niederschlägt.
Bad Bodendorf: In den 50er Jahren entwickeln sich Angebot und Nachfrage zunächst parallel, die Auslastung liegt bei 20 %. Von 1958 bis 1964 bringen steigende Übernachtungszahlen bei stagnierendem Bettenangebot eine Blüte des Fremdenverkehrs (Auslastung ca. 35 %). Vor allem sinkende Gästezahlen in der zweiten Hälfte der 60er Jahre lassen bei gleichbleibendem Angebot die Auslastungsquote unter 25 % sinken. Steigende Nachfrage bis zur Mitte der 70er Jahre bei verringertem Angebot bringt wieder eine bessere Auslastung (35 - 40 %), die aber gegen Ende des Jahrzehnts durch eine Abschwächung der Nachfrage trotz weiter sinkenden Bettenangebots zu einer Auslastung von ca. 30 % führt.
Abb. 5: Der
Saisonverlauf - Durchschnittliche Auslastung des Beherbergungsgewerbes
- Durchschnitt 1973 - 1979 -
Betrachtet man den Saisonverlauf der Auslastung der drei Bäder (Abb. 5), setzt sich die jahreszeitliche Schwankung des Gästestroms (Abb. 2) auch hierdurch. Bad Neuenahr-Ahrweiler weist Werte über dem Landesdurchschnitt auf, Bad Bodendorf und noch mehr Bad Breisig liegen darunter. Die bessere Ausstattung des Kurangebots von Bad Breisig gegenüber Bad Bodendorf (z. B. mehrere Thermal-Hallenbäder) führt nicht einmal im Winter zu einem Vorteil.
Die Saison 1980 bestätigt diese Verhältnisse, an denen auch die Fortschritte Bad Breisigs, das ausgeglichene Verhalten von Bad Neuenahr-Ahrweiler und der Rückgang Bad Bodendorfs gegenüber dem mehrjährigen Durchschnitt noch nichts ändern. Die Ausführungen über die Entwicklung und Situation der Auslastung der Beherbergungskapazität der drei Badeorte müssen natürlich in Betracht ziehen, daß die Art des Beherbergungstyps eine große Rolle für die Auslastung spielt (Tab. 3). Hierzu ist die Datenlage allerdings recht ungleichmäßig. Anhaltspunkte liefert jedoch Speth (1976, S. 32) für die Saison 1975, der die rheinland-pfälzischen Heilbäder insgesamt zugrunde legt, und Klerings (1978, S. 28) für die Saison 1978 in Bad Breisig. Die Sanatorien in Bad Neuenahr und Bad Bodendorf beeinflussen die Gästebilanz ihrer Gemeinden wahrscheinlich ähnlich günstig. Von den zwei größten Betrieben in Bad Bodendorf, die Kuranwendungen in ihren Häusern anbieten, weist der eine 1981 eine Auslastung von
Tab. 3: Auslastung je nach Beherbergungstyp
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Heilbäder Rhld.-Pf. 1975 |
Bad Breisig 1978 |
||
Auslastung |
Verweild. |
Auslastung |
Verweild. |
|
Hotels Pensionen |
33,0 % 38,2 |
3,9 Tg. 11,1 |
|
|
Hotels garni Privatquart. Sanatorien |
33,7 27,8 86,9 |
4,0 10,5 25,2 |
22,5 19,7 - |
9,6 12,6 - |
81,7 %, der andere 40,5 %, und eine durchschnittliche Verweildauer von 22,3 Tagen bzw. 9,4 Tagen auf (Hartog, 1982, S. 23).
Schlußbemerkungen
Das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr hat 1980 angegeben, jede Übernachtung eines Gastes in Rheinland-Pfalz bringe rund 60,— DM an Umsatz, der meist in dem betreffenden Ort bleibe. Setzt man diese Angabe in Beziehung zu den Übernachtungszahlen der Bäder des Kreises Ahrweiler 1980, dann vermitteln sie eine ungefähre Vorstellung von der wirtschaftlichen Bedeutung des Fremdenverkehrs für die Badeorte selbst und für den ganzen Landkreis. Bad Neuenahr-Ahrweiler: ca. 45,5 Mill. DM Umsatz Bad Breisig: ca. 9,0 Mill. DM Umsatz Bad Bodendorf: ca. 2,7 Mill. DM Umsatz Hierzu kommt der Umsatz durch Tagestourismus, der in Bad Neuenahr-Ahrweiler und Bad Breisig eine beträchtliche Rolle spielt. Die IHK Koblenz hat am Beispiel der Stadt Cochem errechnet, daß 1980 der einzelne Tagesgast knapp 24,— DM umgesetzt hat. Leider gibt es für unsere drei Bäder keine Daten, die den Umfang des Tagestourismus belegen. Der vorliegende Vergleich der drei Badeorte des Kreises Ahrweiler beschränkt sich in mehrfacher Hinsicht:
er vergleicht nur das Angebot des Beherbergungsgewerbes und nicht das komplette »Freizeit- und Bäderinfrastruktur-Angebot«;
er untersucht die Nachfrage der Gäste allein in quantitativer Hinsicht, meist auf der Grundlage der amtlichen Statistik oder von Informationen der Verkehrsämter; Qualitäts-Merkmale der Nachfrage werden vernachlässigt;
er beschränkt sich auf die Fremdenverkehrsentwicklung nach dem II. Weltkrieg;
er versteht sich nicht als wirtschaftliches Gutachten, sondern als Beitrag zur Wirtschaftsgeographie und -geschichte des Kreises. Die Unvollständigkeit dieses Vergleichs möge als Triebfeder wirken, sich weiter mit dem »Bäderdreieck« des Kreises Ahrweiler auseinanderzusetzen!
Quellen:
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Bad Breisig. Unveröff. Dipl.arb. Bonn 1976.
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von Rheinland-Pfalz Hf. 2,1976, S. 28 - 36.