Erholung und Gesundheit durch aktives Wandern entsprechen der medizinischen Erkenntnis, daß zur Erhaltung der körperlichen Leistungsfähigkeit und zugleich der seelischen Spannkraft eine angemessene Bewegung erforderlich ist. Es gilt, die therapeutischen Möglichkeiten der Heilbäder nach den Gesichtspunkten der modernen Medizin und ihrer jüngsten Erkenntnisse zu erweitern. Und eine wesentlich therapeutische Neuerung muß in der überragenden Bewertung der Bewegungstherapie gesehen werden.

In den Tälern und auf den Bergen, in den Wäldern und entlang der Ahr in Bad Neuenahr und seiner weiteren Umgebung sind kurmedizinische markierte Wege vorhanden, die verschieden starke Anforderungen an die Wanderer stellen. Diese Wege sind Alter, Trainingszustand und gesundheitlicher Voraussetzung der Kurpatienten angepaßt. Damit wird ein hervorragender Beitrag zu der auch ärztlich verordneten Kurtherapie geleistet.

Diese Bewegungstherapie soll nun unter keinen Umständen eine Belastung, im Gegenteil, ein Vergnügen für die Gesundheit sein. Vergnügen und in die Natur hineinwandern sollen auf das engste miteinander verbunden sein. Die Weichen müssen also so gestellt werden, daß unsere Kurgäste in sauerstoffreiche Gebiete geführt werden und hier bieten sich in reichem Maße unsere Wälder und Berge im Ahrgebiet an. Durch diese »Wandersportart« werden ja die Wanderfreunde an den Sauerstofferzeuger Wald herangeführt, in ihn gleichermaßen »hineingetaucht«. Und da der Mensch den Sauerstoff als Lebensgrundlage und auch zum Ausheilen braucht, so wird mit Kurwanderungen stets das Richtige erreicht werden können.

Und wer von uns wüßte nicht, daß der Wanderer es ist, der die Vorratskammern der Erinnerungen am reichsten zu füllen vermag. Er ist ja des »Wanderglückes liebstes Kind« und ihm gilt auch der alte Wanderspruch: »Was du abläufst mit dem Fuß, kommt dem Kopfe doppelt zu«.

Und noch etwas: Wandern heißt auch, die Rüstigkeit des Leibes um Segungen für Geist und Gemüt einsetzen, denn dem Herzschlag der Natur kommt man erst nahe, wenn die Nerven in Licht und Luft sich baden, wenn Auge und Ohr sich öffnen. Wandern, das ist immer noch das bedächtige Schritt vor Schritt setzen, ist Erleben und Erfahren der Landschaft, ist neben der Gesundheitstherapie die billigste Medizin, die ein Arzt verordnen kann. Und alle, die sich in ihrer Kur dem Wandersport verschrieben haben, wissen auch, lange noch, wenn die körperlichen Wirkungen im Alltag versunken sind, geht immer noch in Erinnerungen und auch in Stimmungen der Wandersegen durch die Seele.

Touristisch interessante und geschichtlich weit bekannte Gebiete prägen die verschiedenen Kurwanderwege: Ahrweiler, die Rotweinmetropole, wo seit dem 8. Jahrhundert Wein angebaut wird; Bad Neuenahr, dessen Heilquellen den Weltruf dieser Stadt begründeten; Walporzheim, »Tor zum romantischen Ahrtal«; Mayschoß, wo sich ein Aufstieg zur Ruine der Saffenburg lohnt; Altenahr, Zeuge einer über 1 000jährigen Geschichte; Dernau und Rech, Treffpunkte der schon frühesten urkundlich erwähnten Weinorte.

Und so könnte man die Palette der Sehenswürdigkeiten weiter fortführen: Burgen und Denkmäler von kunstgeschichtlicher Bedeutung, die die bewegte Vergangenheit lebendig erhalten. Wandern auf über 1 000 km markierter Wanderwege, die mit Ruheplätzen, Schutzhütten ausgestattet sind; nicht zu vergessen der landschaftsbezogene Rotweinwanderweg. Und überall führen Abstiegswege zu freundlichen Orten, dessen gastfreundliche Winzer zu Rast und Proben einladen .. . auch oder gerade unsere KURWANDERFREUNDE, unsere stets herzlich willkommenen Gäste an der Ahr.