Zur 800jährigen Geschichte der Pfarrei Altenahr
VON IGNAZ GÖRTZ
Über 800 Jahre ist es her, daß inmitten der Siedlung am Fuße der Burg Are ein Gotteshaus steht. Damals wie heute ragt der mächtige Vierungsturm über die umliegenden Häuser. Die Burg sank in Trümmer. Die Häuser wurden alt, baufällig, brannten nieder und wurden wieder aufgebaut. Die Pfarrkirche aber blieb durch die Jahrhunderte die gleiche. Wann die erste Kirche im Tal zu Altenahr gebaut wurde, ist nicht überliefert. Sicher ist jedoch, daß um das Jahr 1166 zu Are, dem heutigen Altenahr, eine Kirche stand, daß Altenahr schon damals Pfarrort war.
Zur Geschichte der Pfarrei
In fränkischer Zeit war das Benediktinerkloster Prüm der reichste Grundherr im mittleren Ahrtal. Die Prümer Mönche haben aber nicht nur die Kultivierung des Landes vorangetrieben, sondern sie haben sich auch um die religiöse Betreuung seiner Bewohner bemüht. Im Jahr 762 ist in Kesseling das Klösterchen zum hl. Petrus bezeugt, bei dem sicher ein Gotteshaus stand. Der Name Cruciberge (Kreuzberg), im Prümer Güterverzeichnis vom Jahre 893 genannt, weist darauf hin, daß hier auf der Anhöhe ein Kreuz, wenn nicht gar ein kleines Kirchlein stand. Auch das Martinus-Patrozinium der Kirche bei der um 964 erwähnten Siedlung Sarna (Kirchsahr) weist auf ein gewisses Alter der Kirche hin. Es steht nicht fest, ob die Bewohner des Gebietes um Altenahr in einem der genannten Orte die Kirche besuchten, oder ob sie, wie es für Mayschoß und Dernau die Überlieferung wissen will, zur Mutterpfarrei Holzweiler gehörten. Die Pfarrei Altenahr grenzt heute noch an die Pfarrei Holzweiler. Es stand auch schon früh eine Kirche zu Vischel, zu dessen Prümer Klosterhof die Fronhöfe im Tal um Altenahr vor 963 gehörten. Als der Edle Sigebod im Jahre 963 die Höfe zu Rossebach, Entineberge, Rifenesburch und Cruciberge vom Kloster Prüm erwarb, wurde ein geschlossener Bezirk aus dem Prümer Klosterbesitz herausgetrennt, innerhalb dessen Grenzen sich die Pfarrei Altenahr herausbildete (vgl. Heimatkalender 1963, S. 128 ff.). Zur religiösen Betreuung der Bewohner dürfte durch die Familie des Sigebod bald ein kleines Gotteshaus errichtet worden sein. Aber es handelte sich dann meist um Holzbauten, die im Laufe der Zeit baufällig wurden und kaum Spuren hinterließen. Sicher wurde nach der Erbauung der Burg Are um 1100 durch deren Erbauer, die Grafen von Are und ihre Ministerialen, die Burgmänner, unten im Tal eine Kirche gebaut.
Um das Jahr 1166 wird die Pfarrkirche zu Altenahr und deren Pastor zum erstenmal urkundlich erwähnt. In dem im Jahre 1202 erneuerten „Burgfrieden von Are" erklärten die Besitzer der Burg Are, die Grafen Ulrich von Are-Nürburg und Dietrich von Are-Hochstaden, daß bei einer Vakanz der Pfarrei die Burgmänner von Are den Pastor wählen sollten. Diese Bestimmung weist darauf hin, daß die Grafen von Are und ihre Burgmänner die Erbauer der Kirche waren. Bei der Wahl „sollen sie ohne Rücksicht auf Verwandtschaft, Zuneigung oder Geld-Zuwendung einen den Herren und dem Volk geeignet scheinenden Pastor wählen. Niemals soll ein Pfarrstellvertreter eingesetzt werden. Der Pastor der Kirche muß den Kaplan der Burgkapelle bestellen, der dort an allen Festtagen beim Frühgottesdienst, an den Wochentagen in Messe und Vesper und in der Fastenzeit bei allen gottesdienstlichen Zeiten dienen soll." Die in der Umgebung Altenahrs wohnenden Burgmänner verpflichten sich, sich nach ihrem Ableben auf dem Kirchhof bei der Kirche zu Are begraben zu lassen.
Dieser Verpflichtung, sich zu Altenahr beerdigen zu lassen, scheinen die Grafen von Are und ihre Burgmänner nachgekommen zu sein. Im Jahre 1346 mußte Peter von Gymnich von seinem Hof zu Dernau jährlich 30 Pfd. Öl für die über dem Grabe seines Vaters in der Pfarrkirche zu Altenahr hängende Lampe liefern. Im Jahre 1466 stellte Peter von Blankart eine Urkunde aus, daß er das Grab des „im Jahre 1183 verstorbenen Grafen Gerhard von Hochstaden, Herrn zu Aldenahr und Nürburg" in der Kirche zu Altenahr geöffnet und wieder verschlossen habe. Dieses Grab und die darinliegende Pergamenturkunde waren 1683 noch vorhanden. Bei der Pfarrvisitation im Jahre 1683 befand sich in der Pfarrkirche auch noch eine größere Anzahl von Grabplatten, die an den Wänden neben den Grabstätten der Burgmannsfamilien standen. Zwei dieser Grabplatten sind heute in die südliche Freitreppe eingelassen.
Die Wahl des Altenahrer Pfarrherrn wurde mit einer Unterbrechung stets von den Burgmännern vorgenommen. Im Jahre 1256 schenkte Erzbischof Konrad von Are-Hochstaden auf Bitten seiner Getreuen, der Burgmänner, den Brüdern des Deutschen Ordens das ihm von seinem Vater vererbte Patronatsrecht der Kirche zu Are und bestätigt gleichzeitig, daß auch die Burgmänner zugunsten des Deutschen Ordens auf das ihnen zustehende Wahl- und Präsentationsrecht verzichtet hätten. Im Jahre 1298 bestätigte Papst Bonifaz VIII. dem Deutschen Orden die Schenkung des Patronats durch Erzbischof Konrad. Herzog Wenzeslaus von Luxemburg bestätigt im Jahre 1356 als Burgmann zu Are der Deutschordenskommende zu Koblenz die Schenkung des Patronats. Doch scheint das Wahl- und Präsentationsrecht bald wieder auf die Burgmänner übergegangen zu sein. Im Jahre 1458 und später, zuletzt noch 1783, wählten der Kurfürst von Köln als Burgherr und seine Burgmänner den Pfarrherrn von Altenahr. Die Pfarrherren entstammten meist angesehenen rheinischen Adelsfamilien, die im Besitz von Altenahrer Burglehen waren. Genannt seien hier die Familien v. Gymnich, v. d. Leyen, v. Metternich, v. Vorst-Lombeck, v. Belderbusch. Diese enge Beziehung der Pfarrei Altenahr zum Adel brachte ihr den Titel einer „Ritterpfarrei" bzw. der Kirche die Bezeichnung „Ritterkirche" ein. Die Pfarrherren des 17. und 18. Jahrhunderts wohnten meist nicht mehr in ihrer Pfarrei, wie es die Bestimmungen von 1166 verlangten. Sie waren meist Stifts- oder Domherren. Für die Seelsorge in ihrer Pfarrei ernannten sie einen Geistlichen als Vertreter, den sog. „Vicecuraten".
Außer dem Vicecuraten residierten meist ein bis zwei weitere Geistliche in Altenahr; einmal der Frühmesser, dessen Aufgabe die Frühmesse an Sonn- und Feiertagen und die Aushilfe in der Seelsorge war, zum ändern einer der Vikare, so zeitweilig der Vikar des Altars zum hl. Johannes Bapt., der längere Zeit hindurch auch die Schule betreute. Mit dem 18. Jahrhundert endete das Wahlrecht der Burgmänner, und an die Stelle der Pfarrherren und Pfarrstellvertreter traten Pfarrer.
Der Umfang der Pfarrei änderte sich im Laufe der Jahrhunderte nicht. Zur Pfarrei Altenahr gehörten stets, wie auch heute noch, die Orte Altenahr, Altenburg, Kreuzberg und Reimerzhoven, sowie der Burtscheider Hof und die um 1800 eingegangenen Höfe Entelburg (nördlich von Altenahr), Hengsberg (westlich von Kreuzberg auf der Höhe) und Imgenhausen (im Sahrtal bei Kreuzberg). Die Pfarrei wurde im „Liber valoris" um das Jahr 1274 dein kölnischen Ahrgaudekanat zugerechnet, bei dem es bis 1802 verblieb. Von 1802 bis 1824 gehörte die' Pfarrei Altenahr vorübergehend zum neu errichteten Bistum Aachen. Seit 1824 gehörte sie zur Diözese Trier, Dekanat Ahrweiler.
Die Pfarrkirche
Der heutige Bau der Pfarrkirche geht in seinem Kern auf die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts, also die Zeit der vorerwähnten Urkunde, zurück. Eine Reihe von Anbauten haben den spät-romanischen Baustil verdeckt. Die erste Anlage war ein dreischiffiger Bruchsteinbau, ungefähr zwei Drittel der heutigen Länge, mit ausladendem Querschiff und Vierungsturm. Der quadratische Vierungsturm ist charakteristisch für die damalige Bauweise im Ahrtal und einer der wenigen noch erhaltenen kleineren, spätromanischen Bauten. An die spätromanische Kirche wurde Anfang des 14. Jahrhunderts das gotische Chor angebaut, das im Jahre 1326 geweiht wurde. Der gegen den Rundbogen der Vierung gesetzte gotische Spitzbogen des Chores ist deutlich zu erkennen. Um diese Zeit wurden auch die beiden ältesten der heutigen Glocken angeschafft. Im 15. Jahrhundert erhielten Schiff und Vierung, die ursprünglich flach gedeckt waren, ein spätgotisches Kreuzgewölbe. Die Gewölbe der Seitenschiffe könnten der ersten Anlage angehören, sind aber vielleicht später erneuert worden. Dem 16. Jahrhundert dürfte die südlich des Chores angebaute Sakristei entstammen, die im Jahre 1927 zur Kirche hin geöffnet und als Gedächtniskapelle für die Gefallenen des Weltkrieges umgebaut wurde. Nördlich des Chores wurde damals eine neue Sakristei mit Vereinssälchen im ersten Stock angebaut. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und zu Anfang des 18. Jahrhunderts wurden eine Reihe von Reparaturarbeiten ausgeführt, die besonders im Gefolge der kriegerischen Ereignisse, vor allem der Einäscherung Altenahrs im Januar 1690 notwendig wurden. Im Jahre 1656 wurde neben kleineren Arbeiten der Boden der Kirche mit neuen Bruchsteinplatten aus dem Hohnshardter Steinbruch bei Altenahr ausgelegt. Im Jahre 1682 wurde das Bleidach der Kirche gründlich instandgesetzt, war jedoch im Jahre 1723 wieder „ruinös und durchlöchert" und sollte durch ein Schieferdach ersetzt werden. Auf Renovierungen weist auch die Jahreszahl 1682 auf der früheren Eingangstür am Chor hin. Auch die Ausstattung der Kirche, die 1704 stark beschädigt war, wird repariert und erneuert worden sein, wie die Weihe von drei Altären im Jahre 1717 bestätigt. Früher war beim nördlichen Querschiff die Michaelskapelle an die Kirche angebaut. Die Kapelle war schon 1723 baufällig und wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts niedergelegt. Im Jahre 1743 war die Kirche in guter Ordnung. Mitte des 19. Jahrhunderts wird ihr Zustand als schlecht bezeichnet. Da das Kirchengebäude für die Pfarrei zu klein geworden war, entschloß man sich unter Pastor Spurtzem, mit der notwendigen Renovierung eine Erweiterung der Kirche vorzunehmen. Die ersten beiden Pläne wurden nicht genehmigt. Besonders die Bezirksregierung und der damalige Zentrumsabgeordnete Reichensperger setzten sich für die Erhaltung des spätromanischen Baues ein. Nach einer Skizze der Bezirksregierung fertigte der Architekt Nellissen, Bonn, den Plan, der eine Verlängerung nach Westen unter Verwendung von am alten Bau vorkommenden Bauelementen vorsah. Das Schiff wurde um etwa 9 m verlängert; der nördliche Turm und der querschiffartige Ausbau an der Südseite mit der Freitreppe wurden angebaut.
Foto: Görtz
Pfarrkirche Altenahr
Das frühere Westportal verschwand. Der alte, weiße Außenputz wurde entfernt, das Treppentürmchen mit Wendeltreppe zum Vierungsturm wurde ganz erneuert, desgleichen der Fußboden. Alle alten Bauteile wurden gesichert und soweit nötig, ergänzt., In den 20igcr Jahren dieses Jahrhunderts wurde die neue Sakristei angebaut und gleichzeitig eine Heizung installiert. Im Jahre 1934 wurden unter Pastor Wies einige Sicherungsarbeiten im Hauptschiff und an den Vierungspfeilern ausgeführt, die Kirche neu angestrichen und der 1893 entfernte barocke Hauptaltar aus den alten Teilen wiederhergestellt. In den Jahren 1950 bis 1960 wurden eine Reihe kriegsbedingter Schäden beseitigt. Genannt seien die Anschaffung neuer Fenster, Reparatur des Kirchendaches, Innenanstrich und ähnliche Instandsetzungsarbeiten, die durch die Opferbereitschaft der Pfarrangehörigen ermöglicht wurden, so daß sich die Kirche heute in einem guten Zustand befindet.
Ausstattung der Kirche
Die Ausstattung der Kirche wird stets als reich geschildert. Dies ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, daß die adeligen Kirchherren manches Stück zur Ausstattung der Kirche beitrugen. Die im Jahre 1717 konsekrierten Altäre und die damals angeschaffte schmiedeeiserne Kommunionbank dürften eine Stiftung der Pfarrherren v. Vorst-Lombeck sein, wie es das daran angebrachte Wappen beweist. Vor den Bauarbeiten der Jahre 1892/93 besaß die Kirche auch ein Kirchenfenster mit dem Stifterwappen der v. Vorst-Lombeck. Im Jahre 1683 wird erwähnt, daß die meisten Fenster ein Stifterwappen enthielten, und zwar die Wappen der Burgmannsfamilien. Dieser reiche Bestand wurde im Laufe der Jahrhunderte verringert durch Kriegs- und Notzeiten, in denen manches Teil zerstört oder sogar geraubt wurde, durch Alter und fehlende Pflege und durch Mißachtung der alten Kunstschätze.
Im Jahre 1574 werden außer dem Michaelsaltar, der in einer eigenen Kapelle neben der Kirche stand, vier Altäre mit Vikarievermögen genannt: der Kreuzaltar, eine Stiftung der Familie v. Blankart, aus welcher Familie einer oder auch einige an den Kreuzzügen teilnahmen und die noch heute vorhandene Kreuzpartikel aus dem Hl. Land mitgebracht haben sollen; der Altar zu Ehren, des hl. Johannes Bapt., eine Stiftung der Familie von Gymnich zu Vischel, einer Familie, die besonders eng mit den Geschicken der Pfarrei und des Amtes Altenahr verbunden war; ferner der Altar zu Ehren des hl. Sebastian und der Hochaltar Maria Verkündigung. Die beiden letzteren Altäre waren die Bruderschaftsaltäre der Sebastianus-Bruderschaft bzw. der bis ins 17. Jahrhundert genannten „uralten, von den Grafen von Are gegründeten Bruderschaft 'Unserer Lieben Frauen'." Das Verschwinden der Muttergottesbruderschaft scheint damit zusammenzuhängen, daß das Vermögen dieser Bruderschaft mit der Zeit im Kirchenvermögen aufgegangen ist. Aus dem Fonds dieser Bruderschaft wurden früher eine Reihe gestifteter Jahrgedächtnisse gehalten, mit denen eine Brotspende an die Armen der Pfarrei an den Quatembertagen verbunden war. Diese Brotspende, zeitweilig auch als Geldspende verteilt, war Ende des 19. Jahrhunderts noch in Übung.
In den Jahren 1628 und 1683 werden 5 Altäre in der Kirche genannt: der Altar Maria Verkündigung im Chor, der Kreuzaltar in der Vierung, um den die Kommunionbank im Halbkreis herumführte, die Altäre zu Ehren des hl. Johannes Bapt. und des hl. Sebastian auf der Evangelienseite, auf der Epistelseite ein Altar aller hl. Jungfrauen bzw. ein weiterer Muttergottesaltar. Während des 18. und 19. Jahrhunderts blieben die gleichen Altäre in der Kirche. Hinzu kam ein Altar zu Ehren Jesus, Maria, Joseph als Bruderschaftsaltar der 1687 gegründeten Christenlehrbruderschaft. Erneuert und 1717 konsekriert wurden die Altäre Maria Verkündigung, Johannes Bapt. und der andere Muttergottesaltar.
Im Anschluß an die Sauarbeiten der Jahre 1892/93 wurde die alte Ausstattung der Kirche fast ganz entfernt. Anstelle der drei Barockaltäre von 1717 kamen drei gotisierende Altäre in die Kirche, die jedoch im Jahre 1934 wieder entfernt wurden. Erneuert wurden 1893 auch ein Teil der Kirchenbänke, die Kommunionbank, die Kanzel, die Beichtstühle, die Emporebühne und sämtliche Fenster. Diese Anschaffungen sind inzwischen wieder alle aus der Kirche verschwunden. Die Fenster vernichtete die Explosion eines Munitionszuges im Jahre 1945. Kanzel und Kommunionbank wurden im Zuge der liturgischen Erneuerung entfernt. In den Jahren 1964/65 wurden einheitliche Kirchenbänke und 2 neue Beichtstühle angeschafft, die Windfänge an den Türen und die Treppe zur Empore erneuert. Von der alten Ausstattung sind noch oder wieder in der Kirche: der 1934 wiederhergestellte Hauptaltar, das Kreuz mit Kruzifixus des 15. Jahrhunderts sowie der romanische Taufstein aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Das Rahmenwerk eines barocken Seitenaltars dient heute als Rahmen eines Bildes von der Mutter der Immerwährenden Hilfe. Die Figuren an der Hochwand des Hauptschiffes und an der Westwand neben dem Taufstein sind aus dem 18. Jahrhundert. Sie standen früher auf den genannten 5 Altären.
Die Kirche besitzt zwei alte Kasein und an Altargerät außer einigen Kelchen eine gotische Monstranz vom Anfang des 15. Jahrhunderts und ein im Anfang des 18. Jahrhundert nach altem Vorbild neu angefertigtes Reliquienkreuz mit einer Kreuzpartikel (vgl. Heimatkalender 1964, S. 120 ff.).
Die Kirche besitzt heute 6 Glocken, von denen zwei bei der Renovierung des alten Geläutes im Jahre 1964 von der Glockengießerei Johannes Mark, Brockscheid (Eifel), gegossen wurden. Von dem neuen elektrischen Läutewerk werden die fünf größeren Glocken bedient. Die kleinste Glocke ist nicht angeschlossen. Sie ist als Notglocke gedacht. Das Geläute ist eingestimmt auf des, es ges, äs, b. Die Inschriften der Glocken lauten:
1. von 1964: PATRONA NOSTRA MARIA OSTENDE NOBIS JESUM.
2. Anfang 14. Jh.: JIIESUS MARIAJHOHANNES KATHERINA. O REX GLORIE VENI CUM PACE.
3. von 1333; O REX GLORIE XDE (= CHRISTE) VENI CUM PACE. MARIA MCCCXXXIII
4. von 1964: APOLLONIA VIRGO ET MARTYR CONFORTA NOS IN FIDE ET SPE ET CARITATE
5. von 1461: MARIA HEISCHEN ICH IN CODES NAMEN LUDEN ICH DATUM MCCCCLXI
6. von 1473: PETRUS HEYCCHEN ICH IN IHS (= JESU) NAMEN LUDE ICH JOHA VA ALFTER GOUS MICH ANNO DNI MCCCCLXXIII
Mögen die alten wie die neuen Glocken noch viele Jahrhunderte hindurch die Pfarrangehörigen zum Gottesdienst ins altehrwürdige Gotteshaus rufen und künden das Lob Gottes!