Die
Überschwemmung in Rech
Schon tobt der Sturm die
lange Nacht Da ruft's im Dorf: „Das
Wasser naht, Gefaßt ans Tor der
Pfarrer tritt, Voll Andacht kniet er
nieder, fleht, Ein lauter Krach! — Das
Haus stürzt ein! — E. TROSSE |
St. Nepomuk auf der Ahrbrücke in Rech |
In der großen Überschwemmung vorn 21. Juli 1804 hielt Pastor Johann Mayer treu bis zum Tode bei seiner Herde aus. Das erst 1787 erbaute Pfarrhaus wurde von den tobenden Fluten unterspült. Vom Fenster des bedrohten Hauses erteilte der Pfarrer den in Todesgefahr schwebenden Nachbarn die Generalabsolution. Mit dem einstürzenden Pfarrhaus wurde der Priester in die Fluten gerissen und fortgeschwemmt. Erst ein Jahr später wurde die vollkommen unversehrte Leiche am 18. Mai 1805 im Sand und Schlamm bei Marienthal gefunden und am folgenden Tage in Rech feierlich beigesetzt. Pastor Mayer war der erste Pfarrer von Rech, das als Filiale von Dernau erst 1801 selbständige Pfarrei wurde. Aber schon seit 1788 wirkte Johann Mayer, aus Walsdorf bei Hillesheim stammend, segensreich als Beneficiat in Rech.
Die französische Regierung ließ auf Staatskosten ein neues Pfarrhaus errichten. Dieses zweite Pfarrhaus würde 1902 für 4 205 DM verkauft, und die Gemeinde erbaute das jetzige dritte Pfarrhaus.